Sonntag, 29. Januar 2012

Pansexualität


Heute möchte ich etwas über Pansexualität schreiben.

Da Ni hat im letzten Post den Begriff genutzt und da ich mich selbst als Pan, oder noch besser als „Chrissysexuell“* bezeichne, habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur die wenigsten etwas mit dem Begriff anfangen können.

Als erstes möchte ich nochmal die gängigen Orientierungsrichtungen definieren.

Heterosexuell = unterschiedliche Geschlechter die sich lieben

Homosexuell = gleichgeschlechtliche Liebe

Bisexuell = ein Mensch der sich für beide Geschlechter interessiert

Wenn ich Leuten (egal ob homo oder hetero) versuche Pansexualität zu erklären, kommt immer sofort „na dann biste halt bi“. Für viele ist es schwer die beiden Orientierungen zu unterscheiden. Aber eine Person die Bi ist, orientiert sich eben doch am Geschlecht, nämlich dem Weiblichen und dem Männlichen.
Ein Mensch der jedoch Pansexuell ist, interessiert das Geschlecht absolut gar nicht. Ich sage immer dass ich mich in den Menschen verliebe und nicht in den Penis oder die Brüste.
Für einen Pansexuellen Menschen ist es wichtig wie der Mensch, der vor einem steht ist und zwar von seinem Charakter her. Die Art und Weise wie der Mensch ist… Kurz gesagt man sieht den Mensch als individuellen Mensch und nicht als Mann oder Frau.

Sehr schön finde ich die Erklärung von Gleichklang.de, welche ich hier zitieren möchte:

„Pansexualität oder Pansexualismus bezieht sich auf eine sexuelle Orientierung oder sexuelle Identität, die bei Wahl der Sexualpartner keinerlei Auswahl nach dem Geschlecht  trifft. Pansexuelle Menschen praktizieren insofern in der eigenen Sexualität  eine Überschreitung oder Überwindung der Geschlechterschranke.
Pansexualität ist abzugrenzen von der Bisexualität, bei der die sexuelle Orientierung spezifisch auf den Geschlechtsaspekt, nämlich auf beide Geschlechter, gerichtet ist.   Diese Begrenzung erlebt der pansexuell orientierte Mensch, der eine sexuelle Anziehung zu dem Menschen an sich erlebt, nicht. Deshalb ist die pansexuelle Orientierung auch nicht auf die beiden klassischen Geschlechter Mann und Frau eingegrenzt, sondern bezieht ebenfalls Zwitter, auch Intersexuelle oder Hermaphroditen genannt, mit ein.  Ebenfalls umfasst Pansexualität die mögliche Wahl von Transsexuellen, die auch als xx Männer oder Trans-Männer und xy- Frauen oder Trans-Frauen bezeichnet werden.
Als Bewegung wendet sich der Pansexualismus gegen ein vereinfachtes binäres Geschlechter-Verständnis.
Der Pansexualismus betrachtet letztlich den Menschen in und für sich und eben nicht als Mann, Frau, Zwitter oder Transsexuellen als zu liebendes und auch sexuell zu begehrendes Wesen.“ http://www.gleichklang.de/pansexualitaet.html

*Wie ich oben schon geschrieben habe, bezeichne ich mich selbst noch lieber als „Chrissysexuell“. Damit möchte ich für mich einfach zum Ausdruck bringen, dass ich mich selbst nicht in eine Schublade stecken möchte. Außerdem habe ich für mich schon ein paar Abgrenzungen gemacht was meine Partnerwahl anbelangt, so kann ich mir persönlich nicht Vorstellen etwas mit einem biologischem Mann (egal ob nur sexuell oder beziehungstechnisch) vorstellen.
In meinem nächsten Post möchte ich dann meine Gedanken zum Thema Schubladendenken niederschreiben

Bis dahin,
viel Spaß und lebt euer Leben!
Chaos

1 Kommentar:

  1. Ich glaube, dass es für viele auch deshalb schwer ist, zwischen Bi- und Pansexualität zu unterscheiden, weil sie nur zwei Geschlechter kennen. Für viele Menschen gibt es eben nur starre Männlein und Weiblein und da Bisexualität sich bereits auf diese zwei Geschlechter bezieht, kann es - in dem Zusammenhang logisch - nichts geben, was darüber steht.

    Allerdings würde ich nicht sagen, dass ich als pansexueller Mensch keine Vorauswahl anhand des Geschlechts treffe... Oder man sagt, ich bin ab und zu pansexuell, in zwei Wochen heterosexuell und in einem Monat homosexuell. Bei mir ist das wie mit der Musik - ich interessiere mich phasenweise für das eine, dann wieder für das andere... Ich habe schon meine sexuellen Vorlieben, auch was banale Geschlechtsteile betrifft, aber die finden sich eben bei Männlein und Weiblein. Grundsätzlich interessiere ich mich eher für weiblichere Menschen, aber das ist eher kulturell bedingt. Unsere Kultur bringt unglaublich langweilige Männer hervor.

    Seit 100 Jahren haben sich die Klamotten und das Aussehen generell von Kerlen fast nicht verändert. Sie tragen nach wie vor nur Hemden, T-Shirts und Pullover und ansonsten nur Hosen und haben fast immer kurze Haare, die eine bestimmte Länge grundsätzlich nicht überschreiten. Frauen haben alle vorstellbaren Haarlängen und tragen alles, was Männer tragen UND noch zusätzlich viele weitere Arten von Oberteilen und eben Röcke und Kleider... Das könnte man ewig fortführen und ich hoffe, man spürt mein Unverständnis über diesen gesellschaftlichen Irrtum und Unfug. Klamotten und Frisuren haben mit dem Geschlechts nichts zutun. Die Natur entscheidet nicht, wie wir uns zurecht machen - das entscheiden wir anhand unserer in unserer Kindheit bei anderen Menschen abgekuckten kulturellen Ideale.

    Fairerweise muss man sagen, dass Frauen auch nicht großartig viel interessanter sind als Männer - auch sie sind lediglich Produkte dieser, unserer Kultur und genau so mental eingeschränkt. Allerdings genießen Frauen, was ihr Aussehen und ihre Gedankenwelt betrifft - und was die Männer iromischerweise letzten Endes durch ihre Frauenunterdrückung selbst provoziert und herbeigeführt haben - weitaus größere Freiheit. Was am Ende dazu führt, dass man bei Frauen in der Partnersuche eine wesentlich vielseitigere Auswahl hat als bei Kerlen. Das Problem ist, dass die Leute von heute daran selbst keine Schuld haben, sondern unsere Vorgänger. Die meisten Menschen sind nichts als Wiederholer - sie wiederholen andauernd das, was andere vorgekaut haben, Generation für Generation immer der gleiche Mist und sie alle glauben felsenfest, dass das falsch ist, was ich schreibe und sie allein aufgrund ihres freien Willens und ihrer freien Entscheidung so sind, wie sie sind. Das lässt sich natürlich auf SÄMTLICHE Bereiche des Lebens beziehen und auch ich selbst bin ich nicht frei davon, mir selbst was vorzumachen... Aber ich bemühe mich darum, mich davon immer weiter loszulösen. :)

    Freut mich übrigens sehr, dass ich dich inspiriere. :3

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