Heute möchte ich etwas über Pansexualität schreiben.
Da Ni hat im letzten Post den Begriff genutzt und da ich mich
selbst als Pan, oder noch besser als „Chrissysexuell“* bezeichne, habe ich die
Erfahrung gemacht, dass nur die wenigsten etwas mit dem Begriff anfangen
können.
Als erstes möchte ich nochmal die gängigen Orientierungsrichtungen
definieren.
Heterosexuell = unterschiedliche Geschlechter die sich lieben
Homosexuell = gleichgeschlechtliche Liebe
Bisexuell = ein Mensch der sich für beide Geschlechter
interessiert
Wenn ich Leuten (egal ob homo oder hetero) versuche
Pansexualität zu erklären, kommt immer sofort „na dann biste halt bi“. Für
viele ist es schwer die beiden Orientierungen zu unterscheiden. Aber eine
Person die Bi ist, orientiert sich eben doch am Geschlecht, nämlich dem
Weiblichen und dem Männlichen.
Ein Mensch der jedoch Pansexuell ist, interessiert das
Geschlecht absolut gar nicht. Ich sage immer dass ich mich in den Menschen verliebe
und nicht in den Penis oder die Brüste.
Für einen Pansexuellen Menschen ist es wichtig wie der
Mensch, der vor einem steht ist und zwar von seinem Charakter her. Die Art und
Weise wie der Mensch ist… Kurz gesagt man sieht den Mensch als individuellen
Mensch und nicht als Mann oder Frau.
Sehr schön finde ich die Erklärung von Gleichklang.de, welche
ich hier zitieren möchte:
„Pansexualität oder Pansexualismus
bezieht sich auf eine sexuelle Orientierung oder sexuelle Identität, die bei
Wahl der Sexualpartner keinerlei Auswahl nach dem Geschlecht trifft.
Pansexuelle Menschen praktizieren insofern in der eigenen Sexualität eine
Überschreitung oder Überwindung der Geschlechterschranke.
Pansexualität ist abzugrenzen von der
Bisexualität, bei der die sexuelle Orientierung spezifisch auf den
Geschlechtsaspekt, nämlich auf beide Geschlechter, gerichtet ist.
Diese Begrenzung erlebt der pansexuell orientierte Mensch, der eine sexuelle
Anziehung zu dem Menschen an sich erlebt, nicht. Deshalb ist die pansexuelle
Orientierung auch nicht auf die beiden klassischen Geschlechter Mann und Frau
eingegrenzt, sondern bezieht ebenfalls Zwitter, auch Intersexuelle oder
Hermaphroditen genannt, mit ein. Ebenfalls umfasst Pansexualität die
mögliche Wahl von Transsexuellen, die auch als xx Männer oder Trans-Männer und
xy- Frauen oder Trans-Frauen bezeichnet werden.
Als Bewegung wendet sich der Pansexualismus gegen
ein vereinfachtes binäres Geschlechter-Verständnis.
Der Pansexualismus betrachtet letztlich den
Menschen in und für sich und eben nicht als Mann, Frau, Zwitter oder
Transsexuellen als zu liebendes und auch sexuell zu begehrendes Wesen.“ http://www.gleichklang.de/pansexualitaet.html
*Wie ich oben schon geschrieben habe, bezeichne ich mich
selbst noch lieber als „Chrissysexuell“. Damit möchte ich für mich einfach zum
Ausdruck bringen, dass ich mich selbst nicht in eine Schublade stecken möchte.
Außerdem habe ich für mich schon ein paar Abgrenzungen gemacht was meine
Partnerwahl anbelangt, so kann ich mir persönlich nicht Vorstellen etwas mit
einem biologischem Mann (egal ob nur sexuell oder beziehungstechnisch)
vorstellen.
In meinem nächsten Post möchte ich dann meine Gedanken zum
Thema Schubladendenken niederschreiben
Bis dahin,
viel Spaß und lebt euer Leben!
Chaos
Ich glaube, dass es für viele auch deshalb schwer ist, zwischen Bi- und Pansexualität zu unterscheiden, weil sie nur zwei Geschlechter kennen. Für viele Menschen gibt es eben nur starre Männlein und Weiblein und da Bisexualität sich bereits auf diese zwei Geschlechter bezieht, kann es - in dem Zusammenhang logisch - nichts geben, was darüber steht.
AntwortenLöschenAllerdings würde ich nicht sagen, dass ich als pansexueller Mensch keine Vorauswahl anhand des Geschlechts treffe... Oder man sagt, ich bin ab und zu pansexuell, in zwei Wochen heterosexuell und in einem Monat homosexuell. Bei mir ist das wie mit der Musik - ich interessiere mich phasenweise für das eine, dann wieder für das andere... Ich habe schon meine sexuellen Vorlieben, auch was banale Geschlechtsteile betrifft, aber die finden sich eben bei Männlein und Weiblein. Grundsätzlich interessiere ich mich eher für weiblichere Menschen, aber das ist eher kulturell bedingt. Unsere Kultur bringt unglaublich langweilige Männer hervor.
Seit 100 Jahren haben sich die Klamotten und das Aussehen generell von Kerlen fast nicht verändert. Sie tragen nach wie vor nur Hemden, T-Shirts und Pullover und ansonsten nur Hosen und haben fast immer kurze Haare, die eine bestimmte Länge grundsätzlich nicht überschreiten. Frauen haben alle vorstellbaren Haarlängen und tragen alles, was Männer tragen UND noch zusätzlich viele weitere Arten von Oberteilen und eben Röcke und Kleider... Das könnte man ewig fortführen und ich hoffe, man spürt mein Unverständnis über diesen gesellschaftlichen Irrtum und Unfug. Klamotten und Frisuren haben mit dem Geschlechts nichts zutun. Die Natur entscheidet nicht, wie wir uns zurecht machen - das entscheiden wir anhand unserer in unserer Kindheit bei anderen Menschen abgekuckten kulturellen Ideale.
Fairerweise muss man sagen, dass Frauen auch nicht großartig viel interessanter sind als Männer - auch sie sind lediglich Produkte dieser, unserer Kultur und genau so mental eingeschränkt. Allerdings genießen Frauen, was ihr Aussehen und ihre Gedankenwelt betrifft - und was die Männer iromischerweise letzten Endes durch ihre Frauenunterdrückung selbst provoziert und herbeigeführt haben - weitaus größere Freiheit. Was am Ende dazu führt, dass man bei Frauen in der Partnersuche eine wesentlich vielseitigere Auswahl hat als bei Kerlen. Das Problem ist, dass die Leute von heute daran selbst keine Schuld haben, sondern unsere Vorgänger. Die meisten Menschen sind nichts als Wiederholer - sie wiederholen andauernd das, was andere vorgekaut haben, Generation für Generation immer der gleiche Mist und sie alle glauben felsenfest, dass das falsch ist, was ich schreibe und sie allein aufgrund ihres freien Willens und ihrer freien Entscheidung so sind, wie sie sind. Das lässt sich natürlich auf SÄMTLICHE Bereiche des Lebens beziehen und auch ich selbst bin ich nicht frei davon, mir selbst was vorzumachen... Aber ich bemühe mich darum, mich davon immer weiter loszulösen. :)
Freut mich übrigens sehr, dass ich dich inspiriere. :3