Sonntag, 4. März 2012

Mal wieder was neues


Hey Leute,

sorry dass es wieder so lange gedauert hat bis ich nun wieder was schreibe. Momentan fehlt mir zum einen die Zeit und zum anderen weiß ich gerade auch nicht so ganz was ich so zum Thema schreiben soll ;)

Also schreibe ich euch einfach mal wie es bei mir so momentan läuft.
Seit einem Monat habe ich einen neuen Job als Integrationshelferin in einer KiTa. Ich muss sagen, es ist das erste mal, dass mich kein Kind gefragt hat ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin.
Naja dafür habe ich einen kleinen Jungen da, der jetzt schon sehr in gesellschaftlichen Schubladen denkt =(. Aber da hatte ich letzte Woche eine ganz schöne Situation.

Eines der Kinder hat eine neue Zahnbürste bekommen, in blau. Die anderen haben alle eine rosane Zahnbürste. Daraufhin entstand folgendes Gespräch:
Er: „Boa warum bekommt die eine blaue Zahnbürste? Wir haben die doofen rosanen, voll die Mädchenfarbe!“
Ich: „Wer bestimmt denn, dass rosa eine Mädchenfarbe und blau eine Jungsfarbe ist? Ich kenne zum Beispiel ganz viele Jungs die mögen Rosa total gerne.“
Darauf ein anderer Junge: „Ich mag rosa auch viel lieber als blau, weil die so schön hell ist“

Gerade die Aussage des zweiten Jungen fand ich sehr schön =)
Insgesamt steige ich in solchen Situationen immer ein um die Kinder ein wenig zu sensibilisieren und von den klischee Rollenbildern weg zu bekommen.

Nunja, ansonsten habe ich angefangen Sport zu machen. Sobald sich meine finanzielle Lage stabilisiert hat werde ich auch aktiv ins Studio gehen, ich hoffe dass ich durch nen paar Kilo weniger und mehr Muskeln etwas androgyner wirken kann. Mal schauen ob es was bringt, das Resultat werde ich dann in ein paar Monaten sehen.

Wenn ihr irgendwelche Anregungen oder so habt, schreibt mir einfach.

Liebe Grüße
Chris(sy)

Montag, 30. Januar 2012

Schubladen


Schubladen

Schublade auf
Mensch rein
Schublade zu
Schublade wieder auf
Noch ein Mensch rein
Schublade wieder zu
Schublade auf
Mensch wieder raus
Andere Schublade auf
Mensch rein

So könnte man das jetzt immer weiter führen und das Denken und Handeln der Menschen unserer Gesellschaft ist ziemlich gut beschrieben. Auch ich kann mich davon nicht frei sprechen.

Allerdings führen Schubladen zu Vorurteilen und damit automatisch zu Diskriminierungen, deshalb frage ich nun Dich:
Möchtest Du diskriminiert werden???
Nein?
Warum sortierst du dich dann in eine Schublade ein???

In unserer Gesellschaft haben wir das Bedürfnis alles was wir sehen und neu kennen lernen in eine Schublade zu sortieren. Hat eine solche Schublade dann eine Aufschrift mit einer Personengruppe zu der wir bisher kaum, oder gar keinen Kontakt hatten, ordnen wir dieser Schublade bestimmte Klischees zu. Die einen belassen es bei diesen Klischees und denken sich einfach ihren Teil, die anderen fangen anhand der Klischees an zu diskriminieren.

Das sind zumindest meine Erfahrungen… Und meine Erfahrung ist auch, dass beliebte „Opfer“ für solche Diskriminierungen sogenannte „Randgruppen“ sind… Sexuelle Neigungen die nicht „hetero“ sind, Religionen die nicht der eigenen entsprechen… etc. pp.  

Also warum soll ich mich denn in eine Schublade stecken, von der ich weiß, dass sie mit Klischees und Vorurteilen und so verbunden ist???

Ich habe für mich beschlossen, mich ganz bewusst in keine dieser Schubladen zu stecken. Ich wünschte mir, so würden viel mehr Menschen denken, am Vorbild der Utopie von Out Trips. OutTrips war ein Theaterstück, welches im Mai 2011 im Zuge des Sommerblutfestivals in Köln gespielt wurde. Das Stück wurde von den Teilnehmern, alles Jugendliche/junge Erwachsene von 15 bis 28, selbst geschrieben und entwickelt. Vorgabe war lediglich eine Zeitreise durch die homosexuelle Geschichte bis ins Jahr 2099. Daraus entstanden ist eine Multisexuelle Gesellschaft aus dem Jahr 2099. Im Jahr 2060 gibt es eine große Katastrophe die ein Drittel der Menschheit auslöscht, wodurch sich das Denken der Menschen ändert.

Binnen 30 Jahren ist dann eine Gesellschaft entstanden, in der es vor allem um die Gemeinschaft geht. Das egozentrische und egoistische Verhalten von heute gibt’s nicht mehr. Auch Ausgrenzungen aus welchen Gründen auch immer, sind den Menschen fremd. Kurz, es gibt keine Schubladen mehr und jeder wird so akzeptiert wie er ist…

So das wars erstmal für heute,

bis zum nächsten mal
Chaos 

Sonntag, 29. Januar 2012

Pansexualität


Heute möchte ich etwas über Pansexualität schreiben.

Da Ni hat im letzten Post den Begriff genutzt und da ich mich selbst als Pan, oder noch besser als „Chrissysexuell“* bezeichne, habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur die wenigsten etwas mit dem Begriff anfangen können.

Als erstes möchte ich nochmal die gängigen Orientierungsrichtungen definieren.

Heterosexuell = unterschiedliche Geschlechter die sich lieben

Homosexuell = gleichgeschlechtliche Liebe

Bisexuell = ein Mensch der sich für beide Geschlechter interessiert

Wenn ich Leuten (egal ob homo oder hetero) versuche Pansexualität zu erklären, kommt immer sofort „na dann biste halt bi“. Für viele ist es schwer die beiden Orientierungen zu unterscheiden. Aber eine Person die Bi ist, orientiert sich eben doch am Geschlecht, nämlich dem Weiblichen und dem Männlichen.
Ein Mensch der jedoch Pansexuell ist, interessiert das Geschlecht absolut gar nicht. Ich sage immer dass ich mich in den Menschen verliebe und nicht in den Penis oder die Brüste.
Für einen Pansexuellen Menschen ist es wichtig wie der Mensch, der vor einem steht ist und zwar von seinem Charakter her. Die Art und Weise wie der Mensch ist… Kurz gesagt man sieht den Mensch als individuellen Mensch und nicht als Mann oder Frau.

Sehr schön finde ich die Erklärung von Gleichklang.de, welche ich hier zitieren möchte:

„Pansexualität oder Pansexualismus bezieht sich auf eine sexuelle Orientierung oder sexuelle Identität, die bei Wahl der Sexualpartner keinerlei Auswahl nach dem Geschlecht  trifft. Pansexuelle Menschen praktizieren insofern in der eigenen Sexualität  eine Überschreitung oder Überwindung der Geschlechterschranke.
Pansexualität ist abzugrenzen von der Bisexualität, bei der die sexuelle Orientierung spezifisch auf den Geschlechtsaspekt, nämlich auf beide Geschlechter, gerichtet ist.   Diese Begrenzung erlebt der pansexuell orientierte Mensch, der eine sexuelle Anziehung zu dem Menschen an sich erlebt, nicht. Deshalb ist die pansexuelle Orientierung auch nicht auf die beiden klassischen Geschlechter Mann und Frau eingegrenzt, sondern bezieht ebenfalls Zwitter, auch Intersexuelle oder Hermaphroditen genannt, mit ein.  Ebenfalls umfasst Pansexualität die mögliche Wahl von Transsexuellen, die auch als xx Männer oder Trans-Männer und xy- Frauen oder Trans-Frauen bezeichnet werden.
Als Bewegung wendet sich der Pansexualismus gegen ein vereinfachtes binäres Geschlechter-Verständnis.
Der Pansexualismus betrachtet letztlich den Menschen in und für sich und eben nicht als Mann, Frau, Zwitter oder Transsexuellen als zu liebendes und auch sexuell zu begehrendes Wesen.“ http://www.gleichklang.de/pansexualitaet.html

*Wie ich oben schon geschrieben habe, bezeichne ich mich selbst noch lieber als „Chrissysexuell“. Damit möchte ich für mich einfach zum Ausdruck bringen, dass ich mich selbst nicht in eine Schublade stecken möchte. Außerdem habe ich für mich schon ein paar Abgrenzungen gemacht was meine Partnerwahl anbelangt, so kann ich mir persönlich nicht Vorstellen etwas mit einem biologischem Mann (egal ob nur sexuell oder beziehungstechnisch) vorstellen.
In meinem nächsten Post möchte ich dann meine Gedanken zum Thema Schubladendenken niederschreiben

Bis dahin,
viel Spaß und lebt euer Leben!
Chaos

Donnerstag, 26. Januar 2012

Mehr über mich


Guten Abend allerseits,

wie im letzten Beitrag schon angekündigt möchte ich nun mal näher auf mich und meine Lebens- bzw. Denkweise eingehen.

Hättet ihr mich vor 2 Jahren gefragt was ich bin, hätte ich ganz klar mit „lesbisch“ geantwortet. Dann kam allerdings im Herbst 2010 das Theaterprojekt „Out Trips“ was mich sehr zum denken gebracht hat. Im Stück ging es um eine multisexuelle Gesellschaft aus dem Jahre 2099 in der es absolut unwichtig ist ob jemand schwul, lesbisch, hetero oder trans* ist… wichtig ist dort nur das man liebt und die Eigenschaften eines jeden Individuums.

Ich selbst habe mir am Anfang meiner Pubertät sehr gewünscht ein Junge zu sein, begründet habe ich das damals damit, dass Jungs ja im stehen pinkeln und oben ohne rum laufen können ;). Erinnere mich da gerne eine Situation in einem Sommer. Wie üblich in den Ferien haben wir von morgens bis abends im Park Fußball gespielt. Nach einer Pause bin ich dann, wie in den Jahren zuvor auch immer, oben ohne zurück aufs Feld gegangen. Das war das letzte mal dass ich das gemacht habe, denn alle haben über mich gelacht. Ich war, glaube ich 11 oder 12, hatte schon einen Brustansatz und die Jungs waren auch schon am Anfang der Pubertät… war also keine gute Idee von mir. Aber ich habe die Jungs trotzdem zusammen geschissen und den Rest des Tages (aus purer Sturheit) oben ohne gezockt.

Während meiner Entwicklung entwickelte ich mich immer mehr zu einer ziemlich maskulinen Frau und im Jahr 2004/2005 kam dann auch das Outing als Lesbe.
Aber schon damals habe ich mich sehr für das Thema Trans* interessiert. Wir hatten im anyway (hattp://anyway-koeln.de) einen Transmann und mich hat das Thema einfach total begeistert. Nach und nach traten immer mehr transidente Menschen in mein Leben, teilweise hatte ich auch mit Transmännern eine Beziehung. Dadurch habe ich mich auch im FTM-Portal angemeldet.

Momentan befinde ich mich wieder in einer Art Selbstfindungsprozess. Ich finde es toll als Mann in die Öffentlichkeit zu gehen, aber genauso mag ich meinen weiblichen Körper (zumindest Teilweise).
Vor einigen Monaten las ich im Forum von einem jungen Mann der sich für eine androgyne Lebensweise entschied. Er hat als biologische Frau angefangen Testo zu nehmen, solange bis die männliche Pubertät vorüber war. Anschließend hat er die Hormone wieder abgesetzt. Zudem hat er sich der Mastektomie unterzogen (Brustabnahme).
Diese Lebensweise finde ich sehr spannend und auch für mich könnte ich dies Teilweise vorstellen.

Im Frühjahr werde ich eine Therapie beginnen und dann werde ich weiter sehen wohin mich mein Weg noch führt.

Bis denne

Chrissy 

Wie geht es weiter?



Hey Leute,

so nun nach eier etwas längeren Pause nochmal ein Beitrag von mir. Durch die Arbeit hatte ich in letzter Zeit einfach ziemlich viel zu tun, weshalb hier Funkstille war.

Nun in meinem Beitrag heute möchte ich auf einen Kommentar von „Da Ni“ eingehen, welchen ich hier erst mal zitieren möchte

Hi. Ich poste meinen Kommentar nochmal überarbeitet neu, weil ich nicht richtig gelesen hatte. Ich bin gerade mit dem Suchbegriff "MTF MTI Transidentität" über Google auf deinen Blog gestoßen. Dein letzter Beitrag ist schon über einen Monat her... Kommt da noch was? Dein letzter Beitrag gefällt mir gut und zeugt davon, dass du dich mit der Thematik beschäftigt hast. Auch das Wort "Quing" find ich sehr treffend. Ich wollte dich fragen, ob du dich auf MzF- und FzM-Transidente beschränken wirst oder auch FzI-, MzI-, IzF- und IzM-Idente mit einbeziehst. Ich bin transident, fühle mich aber nicht als Mann oder als Frau, sondern als Intersexueller (auch Hermaphrodit oder umgangssprachlich (leider oft als Beleidigung gemeint) Zwitter) und finde kaum Material, Communities oder überhaupt Seiten dazu. Intersexualität/-identität wird anscheinend noch stärker tabuisiert als Transidentität und damit auch das "dritte Geschlecht" totgeschwiegen. Intersexualität/-identität hat mit Transidentität zu

Also eigentlich wollte ich mich hier vor allem auf „FzM“ beziehen, da ich mich in diesem Bereich eher auskenne. Durch den Kommentar ist mir allerdings die Idee gekommen, dass ich den Blog hier ja nicht allein schreiben muss. Sicher ist es interessant wenn ihr Beiträge von unterschiedlichen Leuten lesen könnt, die sich mit anderen Problemen herumschlagen müssen und so. Bisher habe ich da auch schon ein Paar Freunde im Kopf, die sowohl „MzF“ und „FzM“ sind. Sollte jedoch jemand von euch auch noch Lust haben meldet euch einfach bei mir!!!

Nun noch zur Frage bezüglich des „FzI“ und „MzI“.
In dem Bereich habe ich leider keine Erfahrung, aber interessant ist es schon. Wenn ich da mehr Infos bekommen kann, werde ich hier auf jeden Fall was dazu schreiben.

In meinem nächsten Beitrag, werde ich genauer über mich und mein Empfinden schreiben.

Bis dahin
habt Spaß und lebt euer Leben so wie ihr es wollt.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Quing - Was ist das?!?


Quing ?!

Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, wie ich auf „Quing of Chaos“ komme bzw. wofür das „Quing“ stehen soll. Nun im Grunde ist es ganz einfach, das Quing ist eine Mischung aus Queen und King.

Wie ich auf die Mischung komme?
Nun das ist ganz einfach. Wie ich schon schrieb ist mein Leben sehr queer, unter anderem weil ich mich nicht eine Schublade stecken möchte und derzeit irgendwo zwischen den Geschlechtern lebe…

Da ich ein meinen weiteren Blogs sicher einige Begriffe nutzen werde, die vielleicht nicht alle von euch kennen, werde ich diese hier mal mit Erklärung auflisten.

Gender           = das soziale Geschlecht, welches unabhängig vom biologischem Geschlecht ist

Geschlecht     = das biologische Geschlecht

Transident       = Als Transident bezeichnet man in der Regel Menschen, die sich ihrem angeborenem,  biologischem Geschlecht nicht zugehörig fühlen. Transidente Menschen versuchen häufig ihr Leben und ihren Lebensstil an das gefühlte Geschlecht anzugleichen. Dazu gehört zum einen das soziale Umfeld, also im gefühlten Geschlecht leben (Kleidung,  Pflegeprodukte, Rufname…), zum anderen  entscheiden sich Transidente Menschen häufig auch dazu medizinische Schritte einzuleiten um auch ihren Körper an ihr gefühltes Geschlecht anzugleichen (Hormontherapie, Operative Eingriffe).

Travestie         = Travestie gehört eben falls in den Bereich Trans*, meist sind dies jedoch Menschen, die es lustvoll/schön finden in die Rolle des Gegengeschlechtes zu schlüpfen, fühlen sich aber dem eigenen Geschlecht verbunden.

Intersexualität = Häufig wird der Begriff Intersexuell ebenfalls mit dem Begriff Transident in Verbindung gebracht. Jedoch hat Intersexualität im Grunde nichts mit Transidentitäz zu tun. Von ungefähr 2000 Kindern kommt ein Kind zur Welt bei dem das Geschlecht nicht eindeutig zugeordnet werden kann.  Gründe hierfür können genetisch, anatomisch und hormonell sein. In der Regel wird kurz nach der Geburt durch operative Eingriffe das Kind auf ein Geschlecht reduziert und diesem Sozialisiert. Häufig kommt es jedoch dazu, dass diese Menschen sich später dem anderen Geschlecht zugeordnet fühlen und sich angleichen lassen.
FTM                = Female to Male / Frau zu Mann

MTF                = Male to Female / Mann zu Frau

Außerdem ist es noch wichtig zu erwähnen, dass man bei transidenten Menschen nicht von einer
„Umwandlung“ spricht, sondern von einer „Angleichung“. Denn bei einer Angleichung wird der Körper dem
seelischen Empfinden angeglichen.

Willkommen

Willkommen in meinem verqueeren Leben!

Mein erster Blogeintrag und ich denke, dass ich mich hier erst mal vorstellen sollte, oder nicht? Ich mein, ihr solltet doch wissen welcher Pappenheimer hier was von sich gibt.

Naja also ich bin die Chrissy, 24 Jahre jung und komme aus dem schönen Rheinsiegkreis. Wobei ich meist sage: „Ich lebe in Hennef und wohne in Köln“. Sicher wollt ihr auch wissen warum ich diesen Blog eröffnet habe. Nun das hat mehrere Gründe, zum einen schreibe ich sehr gerne, zum anderen möchte ich hier (wie der Titel schon sagt) über mein queeres Leben schreiben. Was da genau hinter steckt und so, werdet ihr in meinen weiteren Beiträgen erfahren, möchte ja nicht alles gleich verraten ;).

So, wer nun mehr über mich und mein Leben wissen möchte, kann mir entweder schreiben oder einfach meinen Blog verfolgen.

Liebe Grüße
Chrissy aka Quing of Chaos